Hundetrainer ist der am weitesten verbreitete und auch der populärste Berufszweig im Bereich des Tiertrainings; und ist häufig die erste Anlaufstelle für Hundehalter zu allen Fragen und Problemen rund um das Zusammenleben mit dem Hund. Die Wünsche und Fragestellungen sind dabei sehr unterschiedlich und vielschichtig und decken die gesamte Lebensspanne des Hundes vom Welpenalter bis hin zum Hundesenior ab.
Dabei stehen Erziehungsfragen genauso im Vordergrund wie klassische Alltagsprobleme (Pubertät, Jagdverhalten etc.) und die altersgerechte Auslastung und Beschäftigung des Hundes. Gerade Ersthundehalter sind am Anfang häufig wegen der Verhaltensweisen und Anforderungen, die ein Welpe oder ein Hund aus dem Tierschutz an seinen neuen Besitzer stellt, verunsichert und überfordert und suchen sich die Hilfe eines Profis. Aber auch Hunde, die schon lange mit ihrem Menschen zusammenleben, sind regelmäßige Kunden der Hundeschulen.
Im Jahr 2020 gab es rund 10,1 Millionen Hundehalter in Deutschland mit mindestens einem Hund im Haushalt. Die Nutzbarkeit als Diensthund, Rettungshund oder Assistenzhund, ebenso wie sein Status als „bester Freund des Menschen“ hat ganz maßgeblich zu dieser enormen Popularität des Hundes beigetragen. Diese besondere „Nutzung“ ist es aber auch, die die Hunde immer wieder an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit bringen und Anlass für viele Missverständnisse und Vorurteile bietet.
Im Gegensatz zum Hundetrainer arbeitet der Verhaltensberater nicht mit der Modifikation von Normalverhalten, sondern ist Spezialist für Problemverhalten, Verhaltensstörungen und Stereotypien. Seine Aufgabe ist es, das Verhalten des Hundes und dessen Lebensumfeld zu analysieren und den Hundehalter ausführlich in allen Belangen rund um das (Problem-)Verhalten seines Hundes zu beraten und mit ihm gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten.
Um Hundeverhaltensberater ausüben zu können, ist ein umfangreiches Wissen aus den Bereichen Verhaltensbiologie (allgemein und tierartspezifisch), Tierpsychologie, Lernverhalten und Trainingslehre von zentraler Bedeutung. Die Frage, was eine unerwünschte Verhaltensweise und was ein tatsächliches Problemverhalten oder gar eine Verhaltensstörung ist, steht im Mittelpunkt der Arbeit dieser Berufsgruppe.
Im Zentrum der Arbeit des Tierverhaltensberaters stehen vor allem klassische Verhaltenssymptome – den körperlichen Krankheitssymptomen dagegen wird meist wenig Beachtung geschenkt. Diese sogenannten somatischen Symptome geben aber oft wertvolle Aussagen zur psychischen Befindlichkeit des Tiers und erweitern damit auch das Analysefeld der Tierverhaltensberater. Das Wissen über das Verständnis und die Analyse der Verflechtung zwischen Psyche und Körper liefern relativ junge Disziplinen der Verhaltensmedizin und Psychosomatik. Beide sind durch unterschiedliche Theorien und humanbezogene Methodik in vielen Punkten auch für die tierverhaltenstherapeutische Praxis wichtig.
Die verhaltensmedizinisch orientierte Tierpsychologie verfolgt die Idee, dass Körper und Psyche des Tieres nicht voneinander getrennt betrachtet werden dürfen. Neben den psychischen Symptomen sind in der Verhaltenstherapie auch zwingend die körperlichen Symptome zu berücksichtigen.
Das Berufsbild der Hundetrainer, Verhaltensberater, Hundeerzieher, Hundepsychologen oder Kynopädagogen ist in Deutschland nicht geschützt. Weshalb es für Außenstehende und auch für Fachleute oft schwer einzuschätzen ist, wie kompetent ein Hundetrainer (oder wie sich derjenige schimpft) am Ende wirklich ist.
Das Tierschutzgesetz legt in § 11 fest, dass jemand, der gewerbsmäßig für Dritte Hunde ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten will, der Erlaubnis der zuständigen Behörde bedarf.
Diese Prüfungen, die aus einem theoretischen und praktischen Teil sowie einem Fachgespräch bestehen, werden vor dem zuständigen Amtsveterinär und einem externen Prüfer abgelegt.
Jährliche Fortbildungen sind weitere Bedingungen, um die Qualität und auch die Erlaubnis aufrecht zu erhalten.
Meinen Nachweis der theoretischen Sachkunde habe ich am 23.04.21 erfolgreich absolviert. Die Sachkunde im praktischen und mündlichen Teil erfolgte durch Corona erst am 12.10.2021 und kann im Landratsamt Günzburg, Veterinäramt, Elmar Rammelberg, 08221 95-704 erfragt werden.